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Die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel als Grundlage für Sicherheit am Arbeitsplatz

Kennen Sie das Gefühl? Der Kaffeevollautomat in der Küche des Büros streikt plötzlich, das Verlängerungskabel im Seminarraum ist mal wieder warm geworden und beim Anfassen des Monitors bekommt man einen leichten Schlag.

Was im ersten Moment harmlos wirkt, ist im schlimmsten Fall alles andere als ungefährlich. Und da der Betrieb für Unfälle am Arbeitsplatz haftet, ist es auch in seinem Interesse, dass dort alles sicher und ungefährlich abläuft.

In Büros und Werkstätten, in der Praxis und der Schule gibt es etliche elektrische Geräte, die täglich benutzt, verstellt, angeschlossen und wieder umgesteckt werden. Genau diese sogenannten ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmittel müssen regelmäßig geprüft werden. Doch was heißt das eigentlich konkret? 

Die Betriebsmittel im Überblick 

Der Begriff klingt im ersten Moment recht technisch, lässt sich aber einfach erklären. Ortsveränderlich ist ein Gerät, das nicht fest an einem Platz installiert ist, sondern mit einem Stecker an eine Steckdose angeschlossen und nach Lust und Laune bewegt werden kann.

Dazu zählen zum Beispiel:

  • Laptops und Ladegeräte 
  • Verlängerungskabel und Mehrfachsteckdosen 
  • Wasserkocher, Kaffeemaschinen oder Mikrowellen 
  • Handbohrmaschinen oder Staubsauger
  • Drucker und Monitore

In Betrieben werden Geräte oft von mehreren Kollegen benutzt und dadurch steigt auch das Risiko von Schäden. Man kann schließlich schnell den Überblick verlieren. Vielleicht ist ein Kabel gebrochen oder eine Steckverbindung gelockert, vielleicht hat sogar die Isolierung Schaden genommen.

All das kann schwere Folgen haben, wenn es nicht rechtzeitig bemerkt wird. 

Die gesetzlichen Vorgaben 

Die Pflicht zur Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ergibt sich aus der sogenannten DGUV Vorschrift 3 (früher BGV A3), einer Regelung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Sie schreibt vor, dass Unternehmen und Organisationen dafür sorgen müssen, dass elektrische Geräte regelmäßig auf ihre Sicherheit hin überprüft werden, und zwar durch sogenannte befähigte Personen, also lizenzierte Fachkräfte.

Diese Prüfungen sind kein bürokratischer Akt, sondern dienen dem konkreten Schutz von Mitarbeitenden und Nutzern. Und doch gehört zu ihnen ein bisschen Aufwand.

Denn wird die Prüfung vernachlässigt und kommt es zu einem Unfall, kann das ernste rechtliche und finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen, von der Verantwortung als Arbeitgeber ganz abgesehen. 

Festgelegte Prüfintervalle 

prüfintervalle für sicherheit

Die Intervalle für die Prüfung hängen stark vom Einsatzbereich und den äußeren Bedingungen ab. In Büroräumen kann eine Prüfung alle zwei Jahre ausreichen, während in Werkstätten oder auf Baustellen kürzere Abstände nötig sind, manchmal sogar alle drei oder sechs Monate.

Wichtig ist, dass eine sachkundige Gefährdungsbeurteilung vorab klärt, was im jeweiligen Umfeld notwendig ist. Auch an dieser Stelle kommt also ein Fachmann ins Spiel.

Die Prüfung selbst besteht in der Regel aus einer Sichtkontrolle, einer Messung (z. B. Schutzleiterwiderstand, Isolationswiderstand) und einer Funktionsprüfung. Ist alles in Ordnung, wird das Gerät mit einer Prüfplakette versehen und dokumentiert.

Fällt es durch, muss es sofort außer Betrieb genommen werden. 

Verantwortung zeigen, auch im kleinen Betrieb 

Gerade in kleineren Unternehmen wird die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel gerne aufgeschoben oder gar vergessen. Dabei lässt sich die Organisation mit etwas Planung gut in den Alltag integrieren.

Kommen die externen Fachmänner regelmäßig, übernehmen sie die Prüfung ohne viel Aufwand. Auch das interne Bewusstsein für Sicherheitsfragen spielt eine Rolle, denn wer seine Mitarbeitenden dazu anhält, defekte Kabel oder wackelige Stecker sofort zu melden, tut bereits viel für den Schutz aller. 

Sicherheit ist kein Luxus 

Die regelmäßige Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel mag auf den ersten Blick wie eine Pflichtaufgabe wirken. Doch in Wahrheit ist sie Ausdruck einer guten Haltung.

Wer sich um die Sicherheit seiner Mitarbeitenden und Kollegen kümmert, schafft Vertrauen, verhindert Unfälle und übernimmt Verantwortung.  

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