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9 Fehler beim QA-Testing und wie man sie vermeidet

Jeder Softwareentwickler kennt das Gefühl: Die Anwendung funktioniert perfekt auf dem Entwicklungsrechner, aber sobald sie in die Produktion geht, brechen alle Dämme. QA Testing Fehler sind oft der Grund dafür, dass selbst gut gemeinte Projekte scheitern. Während Teams moderne Plattformen wie Aqua Cloud und bewährte Teststrategien nutzen, um ihre Qualitätssicherung zu verbessern, machen viele immer noch dieselben grundlegenden Fehler. Diese Software Testing Fehler kosten nicht nur Zeit und Geld, sondern können auch das Vertrauen der Nutzer zerstören und den Ruf eines Unternehmens dauerhaft schädigen.

Unzureichende Testplanung

Unzureichende Testplanung Software

Der häufigste Fehler in der Softwarequalitätssicherung beginnt bereits vor dem ersten Test: mangelnde Planung. Viele Teams stürzen sich direkt ins Testing, ohne sich Gedanken über Testfälle, Prioritäten oder Ressourcen zu machen.

Beispiel: Ein E-Commerce-Team testet zwei Wochen vor dem Launch fieberhaft alle Funktionen, entdeckt aber erst einen Tag vor der Veröffentlichung, dass die Zahlungsabwicklung bei hoher Serverlast zusammenbricht.

So vermeiden Sie diesen Fehler: Erstellen Sie einen detaillierten Testplan, der Testumfang, Zeitrahmen und Verantwortlichkeiten klar definiert. Identifizieren Sie kritische Funktionen früh und planen Sie entsprechend mehr Testzeit ein. Eine gute Testplanung ist wie ein Navigationsgerät – ohne sie fahren Sie garantiert in die falsche Richtung.

Ignorieren von Edge Cases

Die meisten Tester konzentrieren sich auf den „Happy Path“ – den idealen Ablauf, wenn alles perfekt funktioniert. Dabei passieren die meisten Probleme genau dann, wenn Nutzer etwas Unerwartetes tun.

Beispiel: Eine Banking-App funktioniert einwandfrei bei normalen Transaktionen, stürzt aber ab, wenn jemand versucht, 0,00 Euro zu überweisen oder Sonderzeichen im Verwendungszweck verwendet.

Wie Sie das verhindern: Denken Sie wie ein kreativer Nutzer, nicht wie ein Entwickler. Testen Sie bewusst ungewöhnliche Eingaben, extreme Werte und unlogische Nutzerverhalten. Erstellen Sie Checklisten für typische Edge Cases in Ihrer Branche.

Vernachlässigung der Testautomatisierung

Manuelles Testing hat seinen Platz, aber Teams, die alles per Hand testen, verschwenden Zeit und übersehen repetitive Probleme. Fehler in Software Testing entstehen oft durch Ermüdung bei wiederholten manuellen Tests.

Beispiel: Ein Team testet jeden Sprint dieselben Grundfunktionen manuell, übersieht dabei aber regelmäßig Regressionen in bereits getesteten Bereichen.

Vermeidungsstrategie: Automatisieren Sie repetitive Tests, besonders Regressionstests und Smoke Tests. Beginnen Sie mit den kritischsten und am häufigsten genutzten Funktionen. Manuelle Tests sollten sich auf Usability, neue Features und komplexe Szenarien konzentrieren.

Fehlende Kommunikation zwischen Teams

Wenn Entwickler, Tester und Product Owner nicht miteinander sprechen, entstehen Missverständnisse, die zu fehlerhaften Tests und unentdeckten Bugs führen.

Beispiel: Entwickler implementieren ein Feature anders als geplant, informieren aber nicht das QA-Team. Die Tester verwenden veraltete Testfälle und melden „Bugs“, die eigentlich korrekte neue Funktionalität sind.

So vermeiden Sie Kommunikationsprobleme: Etablieren Sie regelmäßige Abstimmungen zwischen allen Beteiligten. Nutzen Sie gemeinsame Tools für Requirements und Testcases. Sorgen Sie dafür, dass Änderungen an Features sofort an alle relevanten Teams kommuniziert werden.

Testen erst am Ende des Entwicklungsprozesses

Testen erst am Ende des Entwicklungsprozesses

Das klassische „Wir entwickeln erst alles, dann testen wir“ ist ein Rezept für Katastrophen. Bugs, die spät entdeckt werden, sind exponentiell teurer zu beheben.

Beispiel: Ein Team entwickelt drei Monate lang eine komplexe Reporting-Funktion und entdeckt erst beim finalen Test, dass die Grundarchitektur die gewünschte Performance nicht unterstützen kann.

Besserer Ansatz: Integrieren Sie Testing in jeden Entwicklungsschritt. Nutzen Sie Test-Driven Development (TDD) oder zumindest kontinuierliche Tests parallel zur Entwicklung. Frühe Tests prevent späte Überraschungen und sparen enorme Kosten.

Unvollständige Testdokumentation

Viele Teams testen zwar gründlich, dokumentieren aber ihre Testfälle, Ergebnisse und gefundenen Probleme unzureichend. Das führt zu wiederholten Fehlern und ineffizienten Prozessen.

Beispiel: Ein Tester findet einen kritischen Bug, dokumentiert ihn aber nur oberflächlich. Zwei Monate später taucht derselbe Bug wieder auf, und niemand kann sich an die ursprüngliche Lösung erinnern.

Lösung: Erstellen Sie klare, nachvollziehbare Testdokumentation. Jeder Testfall sollte Voraussetzungen, Schritte und erwartete Ergebnisse enthalten. Dokumentieren Sie nicht nur Bugs, sondern auch deren Lösungen und die Gründe für Testentscheidungen.

Vernachlässigung verschiedener Umgebungen und Geräte

Software, die auf einem Entwicklerrechner funktioniert, kann auf Produktionsservern oder anderen Geräten völlig anders reagieren. Viele QA Testing Fehler entstehen durch unzureichende Umgebungstests.

Beispiel: Eine mobile App funktioniert perfekt auf dem neuesten iPhone des Entwicklers, ist aber auf älteren Android-Geräten mit weniger Speicher praktisch unbenutzbar.

Präventionsmaßnahme: Testen Sie auf verschiedenen Betriebssystemen, Geräten, Browsern und Netzwerkgeschwindigkeiten. Nutzen Sie Testing-Clouds oder Gerätelabore, um realistische Nutzungsszenarien abzubilden. Die Produktionsumgebung sollte der Testumgebung so ähnlich wie möglich sein.

Ignorieren von Performance-Tests

Funktionale Tests sind wichtig, aber viele Teams vergessen, dass Performance genauso kritisch ist. Eine korrekt funktionierende, aber langsame Anwendung verliert Nutzer schneller als eine mit kleinen Bugs.

Beispiel: Ein Online-Shop funktioniert einwandfrei bei 10 gleichzeitigen Nutzern, bricht aber beim ersten Marketing-Event mit 1000 Besuchern völlig zusammen.

Performance-Testing richtig machen: Integrieren Sie Load-Tests, Stress-Tests und Endurance-Tests in Ihre reguläre Testing Routine. Simulieren Sie realistische Nutzerlasten und testen Sie auch extreme Szenarien. Performance-Tests sollten nicht optional sein, sondern fester Bestandteil jeder Release-Vorbereitung.

Fehlende Nachverfolgung und Lernprozesse

Fehlende Nachverfolgung und Lernprozesse

Der größte Fehler ist vielleicht, aus Fehlern in Software Testing nicht zu lernen. Teams, die dieselben Fehler immer wieder machen, verschwenden Ressourcen und frustrieren alle Beteiligten.

Beispiel: Ein Team entdeckt regelmäßig dieselben Arten von Bugs in ähnlichen Features, entwickelt aber keine systematischen Ansätze, um diese Muster in Zukunft früher zu erkennen.

Kontinuierliche Verbesserung: Führen Sie regelmäßige Retrospektiven durch, analysieren Sie Fehlerpatterns und entwickeln Sie entsprechende Präventionsstrategien. Dokumentieren Sie lessons learned und teilen Sie diese im Team. Nutzen Sie Metriken, um Verbesserungen messbar zu machen.

Fazit

Software Testing Fehler sind menschlich, aber vermeidbar. Die meisten QA Testing Fehler entstehen nicht durch mangelndes technisches Wissen, sondern durch unzureichende Planung, schlechte Kommunikation und fehlende systematische Ansätze. Teams, die diese neun häufigsten Fallstricke kennen und aktiv daran arbeiten, sie zu vermeiden, liefern nicht nur bessere Software, sondern arbeiten auch entspannter und effizienter. Der Schlüssel liegt darin, Testing nicht als lästige Pflicht zu sehen, sondern als integralen Bestandteil der Softwareentwicklung, der von Anfang an mitgedacht wird.

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